Druckerei/Setzerei



Die Setzerei

Als "Handsatz" wird das älteste Verfahren zur Herstellung von Druckformen mit beweglichen Buchstaben bezeichnet.
Johannes Gutenberg hat dieses Verfahren um 1440 weiterentwickelt und in Europa eingeführt. Die Buchstaben standen hoch (manch einer kennt noch den Kartoffeldruck oder den einfachen Stempel) und so entstand der Ausdruck "Hochdruck".

Der Buchdruck war nunmehr über 500 Jahre das wichtigste Druckverfahren.

 

Utensilien

Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts wurden mittels Winkelhaken die Druckformen (1) erstellt. 

2: Zusammenschnürung der Druckform, 3: Ahle, 4: Winkelhaken, 5: "Schiff".

 

Satzregal

An diesen Satzregalen waren die verschiedenen Schriften in den unterschiedlichen Schriftgrößen untergebracht. Hier links der Setzkasten, rechts die Arbeitsplatte.



Die Druckerei

Parallel zum Computer wurden für das Druckereigewerbe ab ca. 1960 Lichtsetzanlagen  entwickelt. Damit ergaben sich technologische Voraussetzungen für den Offsetdruck (Flachdruck). Heute ist dieses bereits 1907 entwickelte Druckverfahren dominant. 
Im Plauer Burgmuseum wird eine gewerbliche Buchdruckerei präsentiert. Folgende Maschinen sind erwähnenswert: Schneidemaschine, Korrekturabziehpresse, Boston-Handtiegel, Zylinderschnellpresse Baujahr 1924, original Heidelberger Tiegelautomat Baujahr 1960, Zeilensetzmaschine Baujahr 1973 (sogenannte Linotype, gebaut in Leningrad)

 

Schnellpresse

Schnellpresse nach König & Bauer von 1924.
Übrigens: Diese Maschine ist voll funktionsfähig.

 

 

 

Setzmaschine

Setzmaschine aus russischer Produktion, eine
Linotype nach Mergenthaler, natürlich voll funktionsfähig - allerdings ist der Blei-Ofen nicht mehr in Betrieb.

 

Tiegel

Unser alter Heidelberger Tiegel ist immer noch "gut in Schuß" - dank der unermüdlichen Pflege der Museumsfreunde.